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Wie das Kino nach Barcelona kam

Ich gehe leidenschaftlich gern ins Kino. Meist sehe ich mir Filme im Programm Kino Renoir in der Carrer Floridablanca an, oder auch im Verdi Kino in der Carrer Verdi in Gracia. Mitunter gehe ich auch ins Icaria in der Vila Olimpica, einem Multiplex in einem Einkaufszentrum, in dem Filme auch in der Originalfassung gezeigt werden.

Bei jedem Kinobesuch mag ich besonders den kurzen Moment vor Beginn des Films, wenn die Logos der Verleihfirmen, die an der Produktion beteiligt waren, abgespult werden.

Diese Kurzanimationen wirken hypnotisch auf mich. Bei manchen bekomme ich sogar Gänsehaut. Mit ihrem Pathos und ihrem emotional hoch aufgelandenem Soundtrack sie sind wie ein vages Versprechen. Sie verheißen, dass ich während der nächsten zwei Stunden im dunklen Kinosaal in eine magische Welt eintauche.

Manche von ihen erzeugen bei mir eine Mischung aus Fernweh und Wehmut.

Der Leuchtturm von Castle Rock Entertainment, oder die gewittrige Landstraße von Jerry Bruckheimer haben zum Beispiel diese Wirkung auf mich, oder auch der Junge von Dreamworks, der auf dem Mond sitzt und eine Angel auswirft.

Schön finde ich auch das Logo des französchen Verleihs "Pathé", das wie ein perfekt austariertes Mobile in der Luft schwebt und sich dreht.

Pathé wurde am 28. September 1896 unter dem Namen Société Pathé Frères (Unternehmen Brüder Pathé ) in Paris von den vier Pathé Brüder Charles, Émile, Théophile und Jaques gegründet.

In den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts wurde Pathe zum größten Hersteller von Kamera und Film Equipment und zum wichtigsten Produzent von Schallplatten.

Der Visionär unter den vier Brüder war wohl Charles Pathé, der schon 1894 die erste Schallplatten Fabrik gründete und noch vor der Jahrhundertwende den Film als zukünftiges Massenmedium erkannte.

1902 erwarb Pathé die Patente der Lumiére Brüder und machte sich daran, eigene verbesserte Kameras zu entwickeln und selbst Film zu produzieren.

1906 eröffnete Pathé einen Firmensitz in Barcelona und mietete das Erdgeschoss des gerade eben fertig gestellten Casa Batlló.

Die Ladenräume von Gaudis Prachtbau auf dem Passeig de Gracia blieben der Pathé Firmensitz in Spanien bis 1921.

In jenen frühen Jahren des Films arbeitete der katalanisch - aragonesische Filmemacher Segundo de Chomón eng mit Pathé zusammen.

1908 drehte er in Paris die Komödie "Das elektrische Hotel". Danach kehrte er nach Barcelona zurück und drehte für Pathé weitere Filme.

Einer der beiden Kinosäle des Barceloner Filmmuseums "Filmoteca", das während der Sanierung des Raval am neu entstandenen Plaça de Salvador Seguí, gebaut wurde, ist nach dem Filmpionier Segundo de Chomon benannt




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