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Die Geheimnisse von Barcelona: Die Marihuana Pflanzen des Kolumbus

„Lauf nicht auf dem Gras, rauche es“ war ein Spruch, den bekiffte Hippies sich einst kichernd zuraunten. Mit Gras war natürlich die Marihuana Pflanze gemeint, deren in kleine Tüten eingeschweißte getrockneten Blätter jugendliche Kiffer in den 70ger und 80ger Jahren während ihrer Wochenendtrips nach Amsterdam kauften.

Doch auch in Barcelona ist die Marihuana Pflanze ein beliebtes Kraut. Bei unseren Stadtführungen durch Barcelona (vor allem wenn wir auf der nächtlichen Gespenster Tour durch die dunklen Gassen schlendern) bemerken die Teilnehmer ab und zu einen eigenartig süßlichen Tabakduft in der Nase. Die Rauchschwaden kommen dann meistens von einem Joint, den irgendein Passant im Vorübergehen pafft.

Ich vermute mal, so mancher züchtet zu Hause auf dem Balkon heimlich ein kleines Pflänzchen. Kein Wunder bei dem milden Klima.

Aber hätten Sie gedacht, dass man die Hasch Pflanze zur Zeit der ersten Weltausstellung im Jahr 1888 in einem berühmten Denkmal verwewigte?

Um die Säule der berühmten Kolumbus Statue (eines der berühmtesten Postkarten Motive und Sehenswürdigkeiten Barcelonas) ranken (Sie haben es bestimmt erraten) Marihuna Blätter.

War Kolumbus vielleicht ein Kiffer? Wollten die Gestalter des berühmten Denkmals das zum Ausdruck bringen? Schließlich war der Entdecker ja ein begeisteter Zigarrenraucher.

(Ausführender Architekt war: Gaietà Buïgas i Monravà. Die daran beteiligten Bildhauer waren die Großen ihrer Zeit: Eduard B. Alentorn, Rafael Atché, Pere Carbonell, Manuel Fuxà, Josep Llimona, Rossend Nobas, Antoni Vilanova, Francesc Pagès y Agapit Vallmitjana.)

Weit gefehlt. Die Erklärung ist eine ganz andere. Die Marihuna Pflanzen sind nämlich eine Homage an die mittelalterlichen Entdecker und Seefahrer, die sich der Ungewissheit anvertrauten und sich aufs Meer hinauswagten.

Marihuna ist nämlich nichts anderes als Hanf, aus dem man Schnüre und Seile machte. Deswegen nahm Kolumbus Hanfpflanzen mit auf die lange Reise. Im Bauch der Schiffe transportierten die Seeleute zudem auch noch einige Fässer mit Hanfsamen. Ob Kolumbus und seine Seeleute das Zeug rauchten, um während der langen Seereise den langsam dahinkriechenden Stunden ein wenig Spass abzugewinnen, ist nicht bekannt.

Aber der Hanf war (überlebens) notwendig, um das Schiff instand zu halten. Die Planken wurden mit Hanfschnüren zusammengebunden und verzurrt, bevor man sie neu teerte. Und auch die Taue der Takelage wurden aus Hanffasern hergestellt.

Kaum war Kolumbus mit seinen Männern in der neuen Welt angekommen, bauten sie den Hanf an, um Fasern für neue Taue und Seile zu gewinnen.

Der Hanfsamen war übrigens nahrhaft (was jeder Wellensittich bestätigt) und versorgte die Entdecker in den ersten Wochen mit Kalorien.

Aus den Samen pressten sie zudem Öl für die Schiffslampen.

Marihuna kam von Südamerika zu uns. (Dass der Begriff aus den zwei zusammengesetzten Frauennamen Maria und Juana entstand, ist eine viel kolportierte Legende.) Doch wer hätte gedacht, dass es Kolumbus war, der die Pflanze nach Amerika brachte?

Es lohnt sich, auf einer ihrer Stadtrundgänge durch Barcelona die Ramblas hinunter zur Kolumbus Statue zu schlendern und einen Blick daraufzuwerfen. Und zum Schluss noch ein kleiner Tipp von Ihrem deutschsprachigen Barcelona Tour Guide: Fahren Sie mit dem Lift hoch. Von oben haben Sie einen tollen Blick auf die Stadt. Und danach machen Sie eine Hafenrundfahrt mit einer Golondrina.

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen eine Führung durch Barcelona zu unternehmen. Es gibt viel zu entdecken.

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