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Barcelona. Sehenswürdigkeiten: Park des Labyrinths

Gerne begrüßen wir Sie auf einer unserer deutschsprachigen Touren durch Barcelona.

Da wir bei unseren Stadtführungen nicht alle Sehenswürdigkeiten im Programm haben, legen wir Ihnen hier ans Herz, einen ganz besonderen Ort auf eigene Faust zu erkunden: nämlich den sagenhaft schönen Park des Labyrinths.

Dieser einzigartige Park an den Hängen des Tibidabo im heutigen Stadtviertel Horta entsprang der phantastischen Vorstellungswelt des unglaublich reichen Landbesitzers Joan Antoni Desvalls i d’Ardena (1740 – 1840). Zusammen mit dem italienschen Lanschaftsarchitekten machte er sich 1791 ans Werk. Er wollte einen Garten schaffen, der einer der wichtigsten neoklassischen Parkanlagen des 18. Jahrhunderts sein sollte.

Wenn man durch die Gärten schlendert, entdeckt man viele interessante Details und Verspieltheiten, doch der wohl eindrucksvollste Ort der Anlage ist das Hecken – Labyrinth im Zentrum des Parks.

Dieser fantastische Irrgarten, der ebenfalls von Desvalls entworfen wurde, besteht aus einer 750 Meter langen Hecke aus getrimmten Zypressen. Am Eingang stehen marmorne Statuen, die Ariadne und Theseus darstellen (Adriadne gab Theseus ja bekanntlich den Faden, mit dessen Hilfe er wieder aus dem Labyrinth herausfand).

Wer sich in den Irrgarten hineinwagt und es bis zum Zentrum schafft, wird mit einer marmornen Statue des Eros belohnt.

Die Botschaft scheint klar: Wer zum Feuer der Liebe will, der muss sich zuerst durch den Irrgarten der Gefühle.

Joan Antonio Desvalls war übrigens der Abömmling einer berühmten Krieger Familie, die im Mittelalter während der „Reconquista“ Spaniens einen Namen machten und anscheinend bei jeder wichtigen Schlacht dabei waren.

Joan Antonio Desvalls selbst war ein Schöngeist und hatte mit dem ganzen Säbelgerassel seiner Ahnen nicht viel am Hut.

Was ihn interessierte waren die Wissenschaft und die Künste. Folglich war er in jenen fernen Jahren des späten 18. Jahrhunderts einer der aufgeklärtesten Bürger der Stadt.

Seine Nachfahren wiederum feierten in den von ihm erdachten Hain ausschweifende Feste und Staatsakte, die sie den spanischen Königen zu Ehren gaben.

Der Park wurde im 19. Jahrhundert auch für klassische Theateraufführungen genutzt. 1898 zum Beispiel inszenierte der katalanische Dichter Joan Maragall dort Goethes „Iphigenie auf Tauris“.

Als König Alfonso XIII Mitte Juni 1908 in Barcelona weilte, lud man ihn zu einer Aufführung von Shakespeares „Mittsommer Nacht“ ein.

Gibt es einen perfekteren Ort und Zeitpunkt für diese wunderbare Komödie Shakespears als einen mediterranen Garten während einer lauen Mittsommernacht?

In den 30ger Jahren des 20. Jahrhunderts inszenierte man viele romantische Theaterstücke und Konzerte (zum 100 jährigen Jubiläum der Romantik) in der Grotte der Nymphe.

Der Park des Labyrinths ist der älteste Park Barcelonas. Lange war er in Privatbesitz. Erst 1971 wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.

Vielleicht nach einer morgendlichen deutschsprachigen Stadtführung durch Barcelona mit Barcelona Dragon Tours.

U-Bahn : Grüne Linie L 3 Richtung Trinitat Nova Haltestellen Montbau oder Mundet



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